Seppel
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Seppel
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Hallo ich heiße Seppel. Zumindest ist das mein Name seit ich ins Tierheim gebracht wurde. An meinen 1. Namen kann und will ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass es uns in unserem 1. Zuhause ganz schlecht ging. Ja, damals waren wir noch zu siebt. Wir (mein Kumpel Opi, meine Frau, meine 4 Babys und ich) wurden in einem Zimmer gehalten, keiner ging mit uns spazieren und Opi war ganz nackig (die Menschen nennen das Flohallergie) als uns die Polizei und der Tierschutz aus unserem Gefängnis befreiten.

Im Tierheim ging es uns dann wieder besser, alle blühten auf und wurden nach und nach vermittelt. Nur mich wollte keiner haben... Niemand kam an meinen Zwinger und sagte: “Hey, du bist aber ein schöner Hund! Magst du bei uns einziehen?“ Alle gingen vorbei ohne mich anzusehen. Die Zeit verging, aus Monaten wurden Jahre und ich saß in meinem Zwinger und wartete...

Gott sei Dank, gab es da noch Ute, Helga und Anne! Drei ganz liebe Frauen, die mit uns Tierheimhunden spazieren gehen und sich intensiv um die schwierigen Fälle unter den Hunden kümmern. Sie haben mich jeden Tag besucht, sind mit mir gelaufen, haben mit mir gespielt und mich beschmust. Ohne sie hätte ich mich wohl aufgegeben und hätte die Tierheimzeit nicht überstanden.

Eines Tages kam Ute zu mir uns war ganz anders als sonst... So aufgeregt und glücklich! Sie erzählte mir, dass Menschen für mich angerufen hätten. Die wollten mich kennen lernen! „JUHUUUU! Endlich Menschen, die sich für mich interessieren.“ Sie sagte, dass diese Menschen und eine kleine Hündin mich am Sonntag besuchen kommen würden und dass ich mich gut benehmen müsste und brav sein sollte. „Kein Problem ich bin doch immer brav, Ute!“

Und schon war Sonntag: Helga holte mich aus meinem Zwinger und vor dem Tierheimtor standen sie: Ute, Oma, Doris und die kleine Gina. Wir sind dann losgezogen und haben unsere Spazierrunde gedreht. Die fremden Menschen waren mir etwas unheimlich, darum habe ich mich erst mal nicht um sie gekümmert.
Aber die kleine Gina fand ich klasse, genau meine Kragenweite die stämmige Russel-Dame! Oh, die wollte sogar mit mir spielen! Tooooollllll... und als ich ihr gerade zeigen wollte was in mir steckt... PENG hat sie mich verhauen! Die doofe Kuh, da hab mich einfach weggedreht!
Und als alle Menschen anfingen zu lachen, habe ich gemerkt, dass ich genau richtig reagiert habe! Da hab ich mich erst mal auf den Rücken geschmissen und Doris durfte mir den Bauch kraulen.
Nach dem Spaziergang sind wir noch alle in den Freilauf gegangen und dort durfte mich noch mal mit Ballspielen austoben.

Helga und Doris brachten mich dann in meinen Zwinger und gingen weg. Ich habe das nicht verstanden. „Warum nimmst du mich nicht mit nach Hause? Ich war doch sooo lieb!!“ Ich habe den Beiden lange hinterher gebellt, aber sie kamen nicht zurück! Ich war wieder alleine und der Tierheimalltag begann von neuem...

Die Wochen vergingen und eines Tages stürmte Ute in meinen Zwinger. Anne und Helga warteten in einer Ecke des Tierheimhofes und waren total glücklich. Ich natürlich auch, meine drei Damen wollten nur mit mir was unternehmen. Hätte ich gewusst, was auf mich zukam, wäre ich im Zwinger geblieben:
Man hat mich gebadet!! IGITT!! Ich glaube das hat noch nie jemand mit mir gemacht. Aber aus den Gesprächen habe ich gehört, dass ich ein sauberer Hund sein müsste, wenn ich in mein neues Zuhause einziehe. „ZUHAUSE? MEIN ZUHAUSE? Wobei dir Ute? Bei dir Helga? Nein? Bei Doris? Ach Doris, die so gut bauchkraulen kann!“ Die hatte ich schon fast wieder vergessen. „Was für Papiere musste die denn besorgen? Sie hätte mich doch einfach mitnehmen können oder? Sachkundenachweis? Haltererlaubnis?“ Ich war so aufgeregt!!

Da hat Ute mir erzählt, dass ich ein „gefährlicher Kampfhund“ bin und mein neues Rudel erst diese Papiere haben müsste, um mich nach Hause zu holen.... „Son Quatsch, ich bin doch nicht gefährlich, weder für Menschen noch für Hunde! Na gut, Katzen finde ich gar nicht toll, aber wer mag schon jeden?“

Am nächsten Morgen ging meine große Reise los: Meine drei Damen packten mich in ein Auto und ich durfte mit Helga auf dem Rücksitz sitzen und kuscheln. Man war ich aufgeregt und mir wurde ganz doll schlecht! Und wir fuhren und fuhren und fuhren... von Trier in Rheinland-Pfalz nach Moers in Nordrhein-Westfalen.

Als wir ankamen, warteten schon ganz viele Menschen auf uns: Oma und Opa, Dirk und Doris und natürlich die kleine, freche Gina! Die Menschen haben sich ganz lange unterhalten und haben Papiere ausgetauscht und ich war sooo müde, so viele neue Eindrücke... Was sollte ich nur tun? Ich habe mich erst mal in das große, weiche Körbchen gelegt und alles beobachtet.

Danach sind wir spazieren gegangen. Die Menschen haben immer noch viel erzählt (ich glaube über mich!), ich habe in der Zwischenzeit mit Gina die Hundenews gelesen. War viel spannender. Obwohl das gar nicht gut funktionierte: Man hatte mir so einen komischen Maulkorb auf die Schnauze gesetzt. So ein doofes Ding! Man hat mir gesagt, dass ich dieses Ding eine Zeit lang tragen müsste, bis wir einen Termin haben... ???Na gut! Meine Tierheim-Damen verabschiedeten sich vor dem Haus, ich hab noch mal kurz geguckt, ob sie nicht mitgehen wollten, dann bin ich mit Doris nach Hause gegangen!

„Endlich nach 2 ½ langen Jahren Tierheim ein Zuhause für mich! ENDLICH ZUHAUSE!!!“

Euer Seppel

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Seppel ist einfach ein Schatz! Er fühlte sich sofort bei uns zuhause, war bemüht es uns in allen Dingen recht zu machen, aber immer zurückhaltend und abwartend. Ach ja und bestens erzogen war er auch.

Leider hat Gina es Seppel nicht einfach gemacht, sich bei uns einzuleben. Madam hatte lange Jahre als verwöhnter Einzelhund gelebt und plötzlich war da jemand mit dem sie Aufmerksamkeiten, Streicheleinheiten und Leckerchen teilen musste. Permanent wurde er angeknurrt und vertrieben. Seppel hat alle "Anfeindungen" von Gina geduldig ertragen. Jede Situation hat er mit einer unglaublich stoischen Ruhe und Gelassenheit gemeistert (auch wenn seine Blicke oft soooo traurig waren und ich oft dachte, dass er ein besseres Zuhause verdient). Und so haben sich die Beiden zu einem echten Rudel zusammen-gefunden. Es ist keine Liebe, aber viel Respekt von beiden Seiten!
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Seppel lebt nun schon 2 ½ Jahre bei uns, aber es hat lange gedauert, bis er sein früheres „Leben“ und die lange Tierheimzeit vergessen konnte. Jetzt mit 12 Jahren ist er ein offener, verschmuster, aufgeweckter Kerl, der nie genug Beachtung und Aktion haben kann und oft welpenhaft verspiel und albern ist. Und das obwohl ihn seine alten körperlichen Narben oft arg einschränken. Wenn er uns mit seinen großen Augen glücklich anschaut und seinen Kopf vertrauensvoll in unseren Schoß legt, könnten wir die Welt umarmen!

Unser Entschluss steht fest: Wenn Seppel über die Regenbogenbrücke geht, wird in seinem Körbchen wieder ein alter, schwer vermittelbarer Kampfschmuser schnarchen!

P.S.: Seppel musste ganze 7 Wochen den Maulkorb tragen (unser Nikolausgeschenk 2002), er hatte den Wesenstest mit Bravour bestanden. Seit Mai 2003 darf Seppel auch ohne Leine geführt werden (zumindest außerorts) und er genießt diese Freiheit, die er vorher nicht kannte.

Seppels Rudel: Dirk, Doris, Gina und Seppel

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